Beschreibung
Salvador Dali (1904 – 1989)
Der größte unter den Surrealisten sublimierte sein Leben in der Malerei und strebte danach, sein Unterbewußtsein in Bilder zu fassen.
Die Versuchung des Heiligen Antonius (1946)
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekehrt sich Dalí nach eigener Aussage zum Mystizismus. Der Beginn des Atomzeitalters beeinflusst sein Denken in starker Weise und führt zu einer stark spirituellen Grundtendenz seiner Malereien, die mit großer Hochachtung vor der klassischen Malerei gemalt werden.
Die Versuchung des Heiligen Antonius ist als Einsendung im Rahmen eines Wettbewerbs für ein Filmplakat entstanden. Es zeigt Dalís nukleare Mystik in aller Heftigkeit: ein nackter Antonius hält beschwörend das Kreuz vor das Angst einflößende, steigernde Pferd, das auf hauchdünnen Beinen den Gesetzen der Schwerkraft trotzt. Der Heilige strebt danach, durch die irdischen Verführungen, symbolisiert durch das Pferd als Sinnbild der Macht, gefolgt von fast schwebenden Elefanten, die auf ihrem Rücken die Symbole der Wollust und Habgier mit sich tragen, nicht in Versuchung gebracht zu werden.
Dalí baut auf ein klassisches Thema der Malerei auf, das zuvor von surrealistischen Malern avant la lettre, wie Bosch und Breugel eingesetzt wurde. Er stellt die Angst einflößenden Versuchungen jedoch in einer verfremdeten Welt zwischen Himmel und Erde dar. Diese „Levitation“ wird später vielfältig als Thema in seinem Werk zurückkehren.